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27.09.2022
Über den Bedarf der deutschen Mobilfunknutzer im Bereich des 5G-Netzes gibt es hierzulande regelmäßig Diskussionen. Oft geht es dabei darum, dass der Ausbau im neuen, schnellen Netz vermeintlich zu langsam vonstattengehe. Während große Provider wie die Telekom zumindest nach eigener Aussage enorme Summen investieren, um Verbrauchern bessere Angebote unterbreiten zu können, zeigen neue Erhebungen: So groß wie oft betont ist das Interesse am innovativen Netz bisher scheinbar gar nicht. Experten kommen zu dem Ergebnis, dass längst zwei von drei deutschen Nutzern Zugang zur 5G-Technologie haben. Der Blick auf die tatsächlichen Nutzungsdaten aber zeigt: Der größte Teil des Datenverkehrs im Mobilfunknetz erfolgt weiterhin über das sogenannte LTE-Netz. Zu diesem Ergebnis jedenfalls kommt eine aktuelle Analyse der Experten des Portals Verivox.

Daten zur 5G-Entwicklung für 2021 gewähren neue Einblicke
Die Auswertung beruft sich auf Informationen der Bundesnetzagentur für das vergangene Jahr 2021. Die Behörde kommt nach eigener Aussage zu der Erkenntnis, dass sage und schreibe 95 Prozent der gesamten Datenmenge im zweiten Pandemiejahr über das besagte LTE-Netz bzw. auf Basis der Technologie 4G übertragen wurde. Somit wurden nicht einmal fünf Prozent des Datenvolumens über 5G versendet oder empfangen. Zum besseren Verständnis der Angaben: Auch ältere Standards wie 2G und 3G spielten hierbei noch immer eine Rolle – fraglos fällt der Anteil dieser Netze durch den schrittweisen Umstieg der Nutzerinnen und Nutzer auf bessere Endgeräte zunehmend geringer aus.
Ein Grund, weshalb auch 5G weiterhin einen vergleichsweise überschaubaren Anteil am Datentransfer ausmacht, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die relativ hohen Preise für neue Handys und Tablets. Eine Rolle spielt ohne Frage auch, dass viele Verbraucher im Home-Office arbeiten und deshalb eher auf WLAN-Verbindungen als den Zugang zum mobilen Internet setzen.
Fortschritte bei der Technologie besser als vielfach erwartet
Nichtsdestotrotz zeigen die Angaben aus dem Hause Verivox unter Berufung auf Angaben der Netzbetreiber, dass das angeblich so große Problem beim Ausbau im 5G-Netz für Endkunden ein kleineres Problem ist, als Kritiker des scheinbar langsamen Netzausbaus vermuten. Richtig ist indes: Exakte Aussagen zum 5G-Anteil konnten oder wollten die kontaktierten Provider auf Nachfragen der Analysten der Plattform Verivox nicht treffen. Auch die Bundesnetzagentur stellte keine genauen Informationen zum generellen Datenaufkommen zur Verfügung. Das große Aber: Mit der Telekom und dem Mitbewerber Vodafone aus Düsseldorf reagierten immerhin zwei der führenden deutschen Dienstleister auf die Anfrage – allerdings für das laufende Jahr 2022. Und genau hier zeichnet sich durchaus eine deutliche Zunahme der 5G-Nutzung ab.
Vonseiten des Anbieters Vodafone etwa heißt es, der Datenverkehr im schnellen 5G-Netz habe binnen 12 Monaten seit Juni 2021 um den Faktor 7,5 zugenommen. Die Telekom beziffert den Anstieg allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 auf das Achtfache gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Eine Rückmeldung des Anbieters O₂ ließ bei Redaktionsschluss (Stand: 23.09.2022) auf sich warten.
Positive Tendenz 2022 als Folge des schwachen Interesses im Vorjahr
Für den Verivox-Vizepräsidenten im Bereich Telekommunikation, Jens-Uwe Theumer, erklärt sich der stattliche Anstieg der Zuwachsraten insbesondere mit dem eher geringen Niveau im Jahr 2021. Die 5G-Zuflussdaten seien wie erwartet spürbar gestiegen. Der Trend, so Theumer, falle stärker aus als in den ersten drei Jahren nach der Inbetriebnahme des zuvor als Status Quo geltenden 4G-Standards. Die Startschwierigkeiten beim Umstieg von 3G auf 4G habe sich damals daraus ergeben, dass sich das Surfen im Internet über das Mobilfunknetz zunächst etablieren musste. Die Tatsache, dass der mobile Internetzugang inzwischen ein „unverzichtbarer Teil des digitalen Alltags“ ist, sei der Grund für die damals eher langsame Zunahme der Nutzerzahlen im Bereich des mobilen Internets.
Vor allem die Telekom kann positive Ergebnisse verkünden
Was die Verivox-Studie zeigt: Der Ausbau im Bereich 5G schreitet schneller voran und übertrifft den Anstieg der Netznutzung in deutlichen Maß. Die Telekom betont auch Nachfragen, inzwischen etwa 92 Prozent der deutschen Bevölkerung mit 5G versorgen zu können. Wenngleich der Bonner Konzern nicht mehr von seinem früheren Monopol profitiert, belegt der Anbieter mit diesem Wert dennoch mit Abstand den ersten Platz der 5G-Provider. Vodafone verweist auf eine Abdeckung von 68 Prozent, der Mitbewerber O2 gibt den Grad der Versorgung mit rund 40 Prozent an. Durchschnittlich liegt die deutsche Zugriffsrate laut Verivox bei etwa zwei Drittel der Bevölkerung.
Anwender halten aus verschiedenen Gründen 4G die Treue
Wie gesagt: Die eher geringe Auslastung erklärt sich dadurch, dass derzeit etwa jedes zweite neu verkaufte Smartphone lediglich den Netzzugang über das 4G-Netz ermöglicht. Selbst Nutzer von Geräten mit 5G-Zugang greifen vielfach auf 4G zurück, wo der neue Standard noch nicht verfügbar ist. Der Verivox-Experte Theumer hebt diesen Aspekt ausdrücklich hervor. So falle der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Netzen statistisch häufig überhaupt nicht auf. Für Anwender sei der Unterschied zwischen 4G und 5G in vielen Fällen ohnehin beim Surfen kaum erkennbar.