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08.09.2022
Die Preispolitik deutscher Unternehmen steht im internationalen Vergleich immer wieder in der Kritik. Denn in der Vergangenheit haben unabhängige Studien und Auswertungen wiederholt gezeigt, dass deutsche Verbraucher für viele Dienstleister im wörtlichen Sinne vergleichsweise viel zahlen. Dies gilt unter anderem für den durch den Krieg in der Ukraine noch wichtigeren der Energiekosten. So zeigen Analysen, dass Haushalte hierzulande in der Gegenüberstellung zu Haushalten in anderen Ländern der Europäischen Union deutlich stärker zur Kasse gebeten werden. Dabei sind die Bedingungen der analysierten Märkte insgesamt oft durchaus vergleichbar. Eine neue Studie des Branchenverbandes Bitkom e.V. hat sich nun erneut mit den Konditionen für Handytarife in Deutschland und anderen Staaten befasst.
Das Ergebnis fällt dieses Mal eher durchwachsen aus. Zwar berechnen Provider in einigen Ländern teils deutlich weniger. Ebenso aber gibt es Länder, in denen Endkunden mitunter sogar spürbar mehr für ihren Mobilfunkanschluss zahlen.

Deutsche Provider gehören weiterhin zu den teuren Anbietern im Vergleich
In gewisser Weise ist die aktuell vorliegende Studie des Verbandes einmal mehr die Bestätigung der Erkenntnisse vergangener Jahre. Weder können Tarife hierzulande als besonders günstig noch als extrem teuer bezeichnet werden. Viele Medien, die sich zur Wochenmitte mit der Auswertung beschäftigt haben, versehen die Mobilfunk-Konditionen deutscher Anbieter als „mittelmäßig“. Zum besseren Verständnis: Der Digitalverband Bitkom hat sich neben den Tarifen in Deutschland unter anderem Angebote in Ländern wie Spanien, Italien, der Schweiz, Finnland, den Niederlanden, Südkorea und nicht zuletzt den USA angesehen. Insgesamt flossen die Daten aus 12 Staaten in die Analyse mit ein. Oder anders formuliert: Die Tarife von 80 Providern standen im Mittelpunkt. Im Zusammenhang mit der Publikation betont Achim Berg, Präsident des Bitkom-Verbandes, Deutschland müsse sich im internationalen Vergleich der mobilen Kommunikation inzwischen nicht länger „verstecken“. In diesem Punkt konnten sich die Wettbewerber also durchaus besser als in früheren Jahren positionieren.
Studie berücksichtigt im Ländervergleich verschiedene Datenvolumina
Mehr etwa müssen Mobilfunkkunden in den Vereinigten Staaten, im Nachbarland Niederlande oder in Südkorea für einen Tarif einplanen. Günstiger fallen die Konditionen vielfach für italienische oder spanische Handynutzer aus. Entscheidend seien wie gewohnt insbesondere das gebuchte Datenvolumen. So können höhere oder geringere Anforderungen der Kundinnen und Kunden in diesem Punkt zu sehr abweichenden Kosten führen. Solche bedarfsabhängigen Unterschiede gebe es beispielsweise in den Niederlanden. Übrigens: Auch im ehemaligen Vorreiterland der mobilen Kommunikation Finnland fallen die Vertragskosten oft höher aus. Allgemein verweist der Verbands-Präsident auf die Konkurrenzfähigkeit deutscher Provider und Tarife. Die Studie fußt auf verschiedenen Tarifgruppen, die von den Autoren der Studie anhand des Datenvolumens zusammengefasst wurden. Als XS-Tarife werden Angebot mit einem monatlichen Volumen von einem Gigabyte eingeordnet. Angebote mit etwa drei Gigabyte fallen in die Kategorie der S-Tarife, im Bereich der „M-Tarife“ fasst die Analyse Angebote mit zehn Gigabyte zusammen.
Tarife ab 40 Gigabyte und mehr wurden in der Rubrik „L“ bewertet. Wichtig ist dem Verband, dass die Volumen-Werte zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen können. So gibt es Provider, die in der Kategorie „M“ Angebote mit 15 GB oder darüber hinaus offerieren. Als L-Tarif hingegen wurden generell Mobilfunktarife bewertet, die mindestens 40 Gigabyte als Inklusiv-Volumen zur Verfügung stellen.
Im Schnitt belegt Deutschland beim Mobilfunk einen Platz im Mittelfeld
Bei Tarifen der Gruppe „M“ mit 5G-Zugang haben die Urheber der Studie für Deutschland einen monatlichen Durchschnittspreis in Höhe von 26 Euro ermittelt. Schweizer Kunden zahlen hier bis zu 72 Euro, spanische Nutzer lediglich 14, italienische Kunden etwa 15 Euro. Mobilfunkkunden in der Alpenrepublik Österreich wiederum entstehen im Schnitt Kosten von 49 Euro pro Monat und dementsprechend weitaus mehr als deutsche Kunden. Eine deutliche Veränderung könnte sich hierzulande ab dem Jahr 2023 ergeben. Für das kommende Jahr nämlich plant das Verbandsmitglied 1&1 den Start des vierten großen deutschen Mobilfunknetzes. Dies soll, kann und wird aller Voraussicht nach zu einer deutlichen Zunahme des bisherigen Wettbewerbs auf dem Mobilfunkmarkt in Deutschland sorgen. Dadurch könnten dann auch die Preise endlich stärker sinken. Allerdings ist die Freischaltung des neuen Netzes erst ab dem dritten Quartal angedacht. Der Bitkom-Präsident sieht auch deshalb zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass für Hoffnung auf Preisentspannung.
Zumal: Der neue Netzbetreiber sei wirtschaftlich in Vorleistung getreten. Allzu bald sei deshalb nicht von einem gravierenden Rückgang der Preise wegen des stärkeren Wettbewerbs zu rechnen. „Kampfpreise“ könnten aber immerhin zeitweise für Neukunden zu besonders guten Angeboten führen.
Deutsche Mobilfunk-Provider bleiben Anpassungen im Sinne der Verbraucher schuldig
Was die Studie einstweilen zeigt, ist, dass Tarifmodelle mit sehr großen Datenvolumen in Deutschland auch weiterhin im internationalen Vergleich recht kostspielig sind. Dies bestätigen auch Auswertungen des bekannten Vergleichsportals Verivox, die sich mit der Veröffentlichung des Bitkom-Verbands auseinandergesetzt haben. Andere Länder zeichneten sich jedenfalls bei Tarifen mit hohen Datenvolumina derzeit durch bessere Preise aus. Gegenüber Ländern wie Spanien und Italien gebe es preislich „Nachholbedarf“. Ein Trend hin zu verbraucherfreundlichen Preisen sei momentan nicht erkennbar.