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28.02.2023

Das Thema im eigentlichen Sinne ist kein neues: Es liegt gleichsam in der Natur der Sache und ist ein offenes Geheimnis, dass der Anteil einiger weniger Konzerne seit Jahren Wachstums-bedingt für einen stetig steigenden Anteil am globalen Datenverkehr verantwortlich zeichnen. Dies gilt ohne Frage auch für das in Deutschland verbuchte Volumen des Datenverkehrs. Die Entwicklung ist den Vertretern des Mobilfunksektors seit langem ein Dorn im Auge. Forderungen liefen politisch bisher weitgehend ins Leere. Nun liegen neue Daten vor und die Branche richtet sich erneut mit klaren Worten an die zuständige Politik. Der Grund: 55 Prozent des Datenverkehrs gehen auf das Konto von nur fünf führenden IT-Unternehmen.

Netzbetreiber Kosten

Wenige Firmen verursachen einen Löwenanteil des Datenverkehrs

Auch Laien dürften keine größeren Probleme damit haben, die Namen der Hauptverursacher zu erraten. Es sind erwartungsgemäß unter anderem der Suchmaschinenriese Google, Facebooks Mutterkonzern Meta und der zuletzt wegen drohender Anpassungen seiner Abo-Modelle in die Kritik geratene Streaming-Anbieter Netflix, die den Datenverkehr in die Höhe treiben. Freilich dürfen sich auch die diversen Mitbewerber von Netflix von den Forderungen der Mobilfunk-Dienstleister angesprochen fühlen. Aktuell ist es beispielsweise Christel Heydemann, seit Frühjahr 2022 Chefin des größten französischen Telekommunikationsunternehmens Orange, die sich dafür ausspricht, die Konzerne zukünftig an den Kosten zu beteiligen. Wie gesagt gibt es in der Branche seit langem zunehmend mehr Fürsprecher für diesen Ansatz der Kostenbeteiligung und eine vermeintlich fairere Verteilung der Kosten für Netzbetrieb und Datenverkehr. Neu ist hingegen, dass die Zustimmung für eine Realisierung solcher Nachbesserungen im politischen Betrieb allmählich wächst.

Europas Netzbetreiber beklagen hohe Kosten für Netzbau und -betrieb

Die entstehenden Kosten durch den enormen Datenverkehr von lediglich fünf großen Internetseiten beziffern Experten innerhalb Europas auf 15 Milliarden Euro pro Jahr zulasten der Telekommunikationsunternehmen. Im Rahmen des Mobile World Congress – einem wichtigen Treffen der Branche in der spanischen Metropole Barcelona – verwies Heydemann abseits ihrer Kritik auf Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Euro, die in den letzten Jahren von den Betreibern in den Netzausbau geflossen seien. Den erhofften Umsatz hätten viele Vertreter des Sektors hingegen nicht erzielt. Als Probleme nennt die Konzernchefin einerseits längst überholte Maßnahmen zur staatlichen Regulierung. Auf der anderen Seite würden Endkunden verlangen, für mehr Service und Qualität weniger bezahlen zu müssen. Gefragt, so Heydemann, seien nun Regulierungsbehörden und die Politik. Die Verantwortlichen müssten endlich dafür sorgen, die Marktlage nachhaltiger zu gestalten und erkennbare Dysbalancen zu beseitigen.

EU-Kommission zieht Umdenken bei Kostenverteilung in Betracht

Von einer solchen von den Netzbetreibern geforderten Kostenbeteiligung wollen die angesprochenen Schwergewichte in der Welt des WWW wie eben Google oder Meta nach wie vor nichts wissen. Sie reagieren ihrerseits mit einem durchaus nachvollziehbaren Argument: Ihre Dienstleistungen hätten in den vergangenen Jahren das zunehmende Interesse der Nutzer an schnelleren Netzen für den Datentransfer entscheidend ermöglicht. Der spannende Aspekt im Zusammenhang mit den Forderungen ist im Grunde, dass in diesem Fall gleich zwei Branchen mit einer starken Lobby involviert sind. Erst Mitte Februar eröffnete die Kommission der Europäischen eine sogenannte „öffentliche Konsultation“. Ein Kernaspekt ist dabei die Frage nach der Verteilung der Kosten für den Ausbau der Netze. Ebenfalls bei der Konferenz in Barcelona zugegen war Thierry Breton, der amtierende EU-Kommissar Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Auch Breton spricht sich angesichts der enormen Kosten für den Netzausbau für einen fairen Verteilungsschlüssel aus.

Zumindest unterschwellig scheint der Politiker den Versuch zu unternehmen, einen schärferen Streit zwischen den beiden beteiligten Branchen zu verhindern und das Thema auf die politische Ebene zu heben. Es gehe eben nicht allein um die Interessen der Online-Dienstleister auf der einen und der Netzbetreiber auf der anderen Seite. Es brauche vielmehr einen Schulterschluss im Sinne Europas. Das erklärte Ziel sei es, offensichtliche Potenziale des gemeinsamen Marktes in der EU besser zu erschließen und Europa beim Thema Vernetzung für die nächste Entwicklungsstufe bereitzumachen.

Mobilfunkkonzerne wollen an neuen Netzstandards arbeiten

Aufseiten der Anbieter im Mobilfunksektor ergrifft unter anderem José María Álvarez-Pallete, der Chef des Konzerns Telefónica, das Wort. Die Branche strebe ein Wachstum über das altbekannte Netzbetreiber-Geschäft hinaus an. Die Netze seien nun einmal längst keine reinen Netzwerke für den Bereich der Telefonie mehr. Stattdessen hätten die Netze heute den Status eines „dezentralisierten Supercomputers“. Die Mobilfunkanbieter würden inzwischen das Ziel der Entwicklung eines innovativen Standards entwickeln. Als Vergleich nennt der CEO des spanischen Unternehmens Telefónica S.A. die GSM-Netze, die vor Jahren bekanntermaßen die schnelle Verbreitung von Mobiltelefonen ermöglicht haben. Unklar bleibt mit Blick auf die geforderte Kostenbeteiligung, ob und wie Verbraucher von einer Neuausrichtung des derzeitigen Systems profitieren könnten. Geht es nach den Betreibern der Netze, könnte am Ende natürlich ein noch schnellerer Ausbau von Hochgeschwindigkeits-Dienstleistungen stehen.

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